Synthese
Für die meisten Geographiestudierenden an der Uni Köln ist die zweiwöchige Große Exkursion eines der Highlights des Studiums. Als eine der letzten Veranstaltungen im Master dient sie der Vertiefung und Reflexion von im Studium erlangten Fachkenntnissen und erlaubt es, diese auf einen konkreten Raum bezogen und unmittelbar vor Ort anzuwenden. Nicht von der Hand zu weisen ist dabei ebenfalls ihr sozialer Aspekt, denn durch die enge Zusammenarbeit vor, während und nach der Exkursion sowie durch das gemeinsame Reisen an sich entsteht ein enges Gruppengefüge. Das Kernziel dieser Exkursion war, das glazial geprägte Norddeutschland unter Berücksichtigung der Eis- und Warmzeiten der letzten 2,5 Millionen Jahre kennenzulernen und damit seinen Formenschatz sowie die dazugehörigen Prozesse zu verstehen. Während für die Exkursion damit ein grundsätzlich physischer Schwerpunkt gelegt wurde, der vor allem die Bodenkunde in den Fokus nahm, wurden anthropogeographische Aspekte während der Exkursion jedoch ebenfalls berücksichtigt. Neben der Erarbeitung der Kernthemen der physisch-geographischen Fachrichtung lernten wir viele verschiedene Städte kennen und erlangten dabei Wissen über ihre Entstehungsgeschichte, Kultur und Stadtstrukturen. Durch die Besuche verschiedener landwirtschaftlicher und industrieller Betriebe thematisierten wir außerdem die Eingriffe des Menschen in natürliche Ökosysteme und verbanden damit die physischen und anthropogeographischen Aspekte der Geographie. Mit diesem offenen und flexiblen Ansatz wurde hervorragend auf die Heterogenität der Exkursionsgruppe reagiert, die sich aus Studierenden sehr unterschiedlicher Fachrichtungen der Geographie zusammensetzte.
Abschließend lässt sich mit mit guter Laune sagen, dass wir tolle und lehrreiche 2 Wochen hinter uns haben. Die Exkursion hat viel frischen norddeutschen Wind in unser aller Studierendenleben gebracht. Nach 3 Semestern Online-Lehre bedingt durch die gegebene Situation der Corona-Pandemie, war es ein besonderes Highlight diese Exkursion mitnehmen zu dürfen. Vor allem die doch eher ungewöhnlich keine Gruppengröße hat eine ganz besondere und familiäre Dynamik hervorgebracht. Die Reiseatmosphäre war sehr persönlich und wurde vor allem von einer guten Portion Humor begleitet.
Zu guter Letzt möchten wir an dieser Stelle die Verwendung eines neuen Zeitsystems vorschlagen. Am 15.09.2021 geschah etwa gegen 13:30 Uhr ein Erlebnis, dass wir alle sobald nicht mehr vergessen werden. Ein frisches Matjes-Brötchen mit einer nicht gerade geringen Menge an rohen Zwiebeln wurde von einem der Teilnehmenden (Name wird zum Schutz der verantwortlichen Person an dieser Stelle nicht genannt) im Exkursionsmobil verzehrt. Dieses brachte eine dermaßen intensive Wolke in den ca. 5 m2 kleinen und nicht gerade gut durchlüfteten Raum, dass alle anderen im Auto befindlichen Personen für eine kurze Zeit sinnesverändernde Zustände erlebten. Dieses Erlebnis prägte die gesamte Gruppe in unerwartetem Ausmaß und lässt uns seit diesem Tag zeitliche Angaben nur noch in BM (bevor Matjes) und AM (after Matjes) einordnen.