1.1 Porta Westfalica

Unsere Exkursion startete am Montag den 13. September 2021 gegen 08:00 am Rundbau des Geographischen Instituts der Universität zu Köln. Nachdem wir den gemieteten Van mit unseren zahlreichen Taschen, Rucksäcken und allerlei technischem Equipment beladen hatten, ging die Reise in Richtung Norddeutschland los. Der erste Zwischenstopp unserer zweiwöchigen Reise lag bei Minden: die Porta Westfalica. Auf dem Weg durchquerten wir das nördliche Sauerland sowie den Teutoburger Wald und kamen vormittags am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an. Das Denkmal wurde 1896 nach vier jähriger Bauzeit fertig gestellt und zeigt Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (1797 – 1988), König von Preußen sowie Deutscher Kaiser. Mit einer Gesamthöhe von knapp 90 m und der erhöhten Lage auf dem Wittekindsberg überwacht das Denkmal den Weserdurchbruch zwischen dem westlich gelegenen Wiehengebirge und dem östlichen Wesergebirge an der Mittelgebirgsschwelle in die Norddeutsche Tiefebene. Das 7 m hohe bronzene Standbild steht auf einem aus Porta-Sandstein errichteten Sockel und wird durch einen steinernen Baldachin überdacht (LWL 2022).

Kaiser-Wilhelm Denkmal an der Porta Westfalica.

Abbildung 1.1: Kaiser-Wilhelm Denkmal an der Porta Westfalica.

Die geographische Lage des Ehrendenkmals erlaubte kurze Transportwege für den benötigten Baustoff, den Porta-Sandstein. Dieses Gestein entstand durch die Diagenese von sandigem Material, welches im Oberen Dogger (Jura) vor rund 168 Mio. Jahren in Randmeerlage sedimentiert wurde. Während der vor etwa 100 Mio. Jahren einsetzenden alpidischen Orogenese kam es zu der Hebung und Aufwölbung eines Höhenzuges. Die Weser teilt dieses Gebirge in Form eines Durchbruchtals wie beschrieben in das Wesergebirge im Osten und das Wiehengebirge im Westen. Das Gestein der Gebirgszüge ist durch seine braune Färbung und reiche Textur gekennzeichnet. Je nach Fundort kann es unterschiedlich stark gebändert und carbonathaltig sein. Die graue bis deutlich rotbraune Färbung entsteht durch verschieden hohe Eisengehalte, die neben carbonatischen und tonigen Bindemitteln für die verhältnismäßig hohe Verwitterungsresistenz des Gesteins sorgt und es damit zu einem beliebten Baumaterial macht (Ebel & Ehling 2012, mündl. Kommunikation Exkursionsleitung 2021). Heute wird das Gestein in Sand- und Kiesgruben sowie in Steinbrüchen abgebaut.

In Tieflagen und den Überflutungsgebieten der Weser überwiegen heute grundwasserbeeinflusste Böden wie beispielsweise Gleye sowie verschiedene Auenböden. Da die Ausgangsgesteine der Bodenbildung häufig kalkhaltig sind und somit Säureeinträge puffern, herrschen neutrale Boden pH-Werte vor. Im Weserbergland sowie im Wiehengebirge dominieren Buchenwälder in unterschiedlichen Vergesellschaftungen wie beispielsweise dem Waldmeister. Auch Mischwälder mit Erlen oder Eichen können hier angetroffen werden (Wald und Holz NRW 2022).

Die Aussichtsplattform zu Füßen der Statue ermöglichte uns einen ersten Blick in Richtung der Norddeutschen Tiefebene, die wir in den nächsten Tagen weiter bereisten.

Quellen